ADApp – Projektstart für kontaktlose Lieferung von Medikamenten per Apotheken-Drohnen-App

Wie bekommen Menschen dringend benötigte Medikamente, wenn sie beispielsweise aufgrund von häuslicher Quarantäne nicht in eine Apotheke gehen können? Das ist eine der Fragen, die Apotheker Martin Grünthal von der Apotheke am Bauhaus in Dessau umgetrieben hat. Das geplante elektronische Rezept kann helfen, aber: Wie kommt das Medikament dann zur Patientin oder zum Patienten? Und wie sieht es mit der Akzeptanz dieser Methode – wissenschaftlich evaluiert – aus? Schnell war mit der Firma brain-SCC von Sirko Scheffler ein Partner für Portallösungen und Schnittstellen-Programmierung gefunden. Mit ihrer Idee der „ADApp“, der Apotheken-Drohnen-App, wandten sich Grünthal und Scheffler an das Bündnis „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung“, kurz TDG, unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale). Das Projekt komplettieren die Firma DiAvEn aus Berlin als Drohnenhersteller und Betreiber und die Hochschule Anhalt im Bereich Logistik. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie konnte das TDG-Bündnis eine Zusatzförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für zwei Projekte einwerben: eines davon ist „ADApp“, die Apotheken-Drohnen-App, das mit rund 676.000 Euro gefördert wird.

Am 31. März 2021 wurde das Projekt im Beisein von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, dem Dekan der Universitätsmedizin Halle (Saale) Prof. Dr. Michael Gekle und dem Präsidenten der Hochschule Anhalt Prof. Dr. Jörg Bagdahn offiziell gestartet.

Der wissenschaftliche Fokus des Projekts liegt auf der Entwicklung, Erprobung und Evaluation der Apotheken-Drohnen-App – einerseits hinsichtlich der Akzeptanz der Technologie aufseiten der Nutzerinnen und Nutzer sowie andererseits der Effekte auf die Gesundheitsversorgung, auch hinsichtlich Medikamentensicherheit. Ziel ist es, die Lebensqualität von älteren, pflegebedürftigen Personen zu sichern. Neben pflegerischen Einrichtungen oder Hausarztpraxen stehen mobilitätseingeschränkte bzw. in ländlichen Regionen zu Hause lebende Menschen im Fokus, für die die Gesundheitsversorgung während der Pandemie-Situation nur eingeschränkt möglich ist bzw. in Zukunft sein wird.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betont: „Die Digitalisierung ist das Zukunftsthema unserer Zeit. Die Entwicklung schreitet sehr rasch voran. Das bietet auch für die Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt großes Potenzial. Das, was mit der Apotheken-Drohnen-App und der vollständig kontaktlosen Lieferung von Medikamenten heute noch neu und exotisch klingt, könnte für die Menschen, insbesondere in ländlichen Regionen, schon zeitnah alltägliche Realität sein. Wie wichtig Innovation im Gesundheitswesen ist, erleben wir in diesen Tagen hautnah.“

„Das Projekt ‚ADApp‘ steht für alles, was das TDG-Bündnis auszeichnet. Es ist ein Paradebeispiel für die Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft zum Nutzen der Gesellschaft. Der Universitätsmedizin Halle kommt hierbei eine Doppelrolle zu. Einerseits sind wir Koordinator und Leitung des Bündnisses, andererseits aber auch als Projektpartner involviert, als der wir im Rahmen unserer Versorgungsforschung die Mensch-Drohnen-Interaktion und die Akzeptanz des Vorhabens wissenschaftlich begleiten und evaluieren werden“, sagt Prof. Dr. Patrick Jahn, Leiter der AG Versorgungsforschung | Pflege im Krankenhaus.

Wie der Prozess von der Apotheke bis zum/zur Endverbraucher/in Aussehen könnte, demonstriere das „ADApp“-Projektteam am 31. März in Halle. (Bildquelle: Universitätsmedizin Halle)

Über die Einbindung der Apotheke in enger Absprache mit der pflegerischen Versorgung vor Ort werden neue, (hygiene-)sichere und übertragungsfreie Logistik-Wege erschlossen, mit denen eine Entlastung von Pflegefachpersonen und vor allem pflegenden Angehörigen erreicht werden kann. „Die Entwicklung geht zum E-Rezept. Für mich als Apotheker einer Apotheke vor Ort heißt das, meine Arbeitswelt daran anzupassen. Ich halte es daher für sehr sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Das E-Rezept ist nur der Anfang eines digitalen Prozesses, mit dem durch Ergänzung der Zustellmöglichkeit per Drohne kontaktlose Versorgung der Menschen möglich sein wird. Gerade in Pandemie-Zeiten oder aus anderen Gründen, die es erforderlich machen, kann die Digitalisierung hier gute Dienste leisten“, sagt Martin Grünthal, Inhaber der Apotheke am Bauhaus Dessau und einer der Initiatoren des Projektes. „Entscheidend ist: Es geht hier um sensible, schützenswerte Daten. Hinzukommt, dass dafür gesorgt werden muss, dass das Medikament sicher und zielgenau bei der Person ankommt, für die es bestimmt ist. Die Apotheken-Drohnen-App, die wir entwickeln, muss also viele Anforderungen erfüllen, inklusive diverser Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Anwender, Empfänger und Drohne“, ergänzt Sirko Scheffler, Chef der Firma brain-SCC.

Probleme in der Pflege heute – Lösungen für morgen 

Herausforderungen und Ideen aus dem Alltag von Pflegekräften

Datum: Individuell vereinbar  

Dauer: 60 Minuten 

Ort: (vorerst) digital 

Kosten: kostenlos 

Teilnehmeranzahl: max. 10 Personen

Referent:in: Mitarbeiter:in TDG Bündnismanagement

Sie arbeiten in der Pflege? Geht es um die Gegenwart in ihrer Branche, kennen Sie die täglichen Herausforderungen am besten. Denken Sie an die Zukunft, wissen Sie genau, was Sie anders oder besser machen würden? Sprechen wir darüber! 

Wir möchten Ihren und den Alltag von Pflegebedürftigen durch den Einsatz und die Entwicklung innovativer Lösungen verbessern. In diesem Mitmach-Format geht um den Austausch mit Ihnen, denn Sie sind der Experte/die Expertin. Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie Probleme mit bereits vorhandenen Innovationen gelöst werden können. Oder welche Lösungen es in Zukunft braucht, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern.  

Bei Interesse schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir gestalten unsere Mitmach-Formate individuell und passen sie bedarfsorientiert an Sie an. 

Für wen? Pflegefachkräfte, pflegende Angehörige, Interessierte, Pflegebedürftige.

Pflege-Innovationen in die Praxis integrieren – aber wie?

Austausch-Format für Entscheider*innen in der Pflegewirtschaft 

Datum: Individuell vereinbar  

Dauer: 60 Minuten 

Ort: (vorerst) digital 

Kosten: kostenlos 

Teilnehmeranzahl: max. 5 Personen

Referent:in: Mitarbeiter:in TDG Bündnismanagement

Innovationen im Bereich der Pflegewirtschaft sind bereits vorhanden. Durch TDG-Projekte kommen neue dazu. Neben den Anwender:innen und Betroffenen, für die diese Lösungen entwickelt werden, benötigt es Entscheider:innen im Bereich Pflege und Gesundheit. 

Sie sind Leiter:in einer Pflegeeinrichtung oder Pflegedienstleister? Sie haben auf kommunaler Ebene Verantwortung für die Daseinsvorsorge im Gesundheitswesen? Sie möchten neue Lösungen in ihrer Einrichtung integrieren oder neue Ideen mitentwickeln und Pflege künftig erleichtern? Dann ist dieses Mitmach-Format genau das Richtige für Sie. 

Wir stellen Ihnen aktuelle Innovationen vor. Erklären Ihnen, wie Innovationen entstehen und diskutieren mit Ihnen, wie Innovationen in die Praxis und damit in den Alltag von Millionen von Betroffenen überführt werden können. Lassen Sie sich von uns informieren und inspirieren. 

Bei Interesse schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir gestalten unsere Mitmach-Formate individuell und passen Sie bedarfsorientiert an Sie an.

Emotions-Roboter, schlaue Spiegel & Co. 

Digitale Innovationen kennenlernen und diskutieren

Datum: Individuell vereinbar 

Dauer: 60 Minuten  

Ort: (vorerst) digital 

Kosten: kostenlos 

Teilnehmeranzahl: max. 10 Personen

Referent:in: Mitarbeiter:in TDG Bündnismanagement

Innovationen in der Pflege sollen alltägliche Abläufe unterstützen und das Leben von Pflegebedürftigen sowie von Pflegenden vereinfachen und verbessern. Bereits heute gibt es zahlreiche Lösungen, die zu mehr Mobilität und Selbstversorgung führen. Zudem können kognitive und kommunikative Fähigkeiten sowie das Alltagsleben mit sozialen Kontakten durch Innovationen aufrechterhalten bleiben.  

In unserem Mitmach-Format geben wir Ihnen Einblicke in bereits bestehende Innovationen und erklären, wie Sie diese in Ihren Alltag integrieren können. Lassen Sie sich überraschen, was es neben Emotions-Robotern, digitalen Tablettenspendern, intelligenten Spiegeln oder elektrischen Rollatoren heute schon gibt. 

Wir führen Sie (vorerst) digital an diese Innovationen heran und diskutieren mit Ihnen über Stärken, Schwächen und die Alltagstauglichkeit.   

Bei Interesse schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir gestalten unsere Mitmach-Formate individuell und passen sie bedarfsorientiert an Sie an. 

Für wen? Pflegefachkräfte, pflegende Angehörige, Interessierte, Pflegebedürftige