Innovation Summit 2025 mit Besucherrekord: Über 280 Teilnehmende diskutieren in Teutschenthal die Zukunft der Pflege
Der Innovation Summit 2025 der Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG) hat am 27. November 2025 im Kulturhaus Teutschenthal einen neuen Meilenstein gesetzt. Mehr als 280 Teilnehmende aus Wissenschaft, Pflegepraxis, Industrie und Politik kamen zusammen, um sich unter dem Leitmotiv „Für die Zukunft der Pflege“ über digitale Innovationen, Versorgungsmodelle und gemeinsame Lösungsansätze auszutauschen.
Rekordbeteiligung unterstreicht Innovationskraft in Sachsen-Anhalt
Mit seiner vierten Ausgabe verzeichnete der Innovation Summit einen neuen Besucherrekord und machte deutlich, welches Innovationspotenzial im Süden Sachsen-Anhalts vorhanden ist. Die hohe Beteiligung zeigte: Die Transformation der Pflege ist kein abstraktes Zukunftsthema, sondern ein aktiver Gestaltungsprozess. Die TDG, koordiniert durch die AG Versorgungsforschung Pflege im Krankenhaus, hat hierfür tragfähige Strukturen aufgebaut, die im Folgeprojekt TPG weiterentwickelt und verstetigt werden sollen.
Gemeinsame Verantwortung für die Pflege der Zukunft
Eröffnet wurde der Summit von Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie machte deutlich, dass nachhaltige Veränderungen nur durch Zusammenarbeit gelingen können: „Nur gemeinsam geht Zukunft in der Pflege.“ Forschung, Technologie und Praxis müssten konsequent miteinander verzahnt werden. Innovation dürfe kein Selbstzweck sein, sondern müsse bei den Menschen ankommen – „den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie täglich unterstützen.“
Senior:innen als aktive Mitgestalter:innen der Pflegeinnovation
Ein besonderes Merkmal des Innovation Summit 2025 war die aktive Einbindung von Senior:innen, die ihre Perspektiven auf die Pflege der Zukunft einbrachten. Diese patient:innennahe Sichtweise spiegelte sich auch in den Beiträgen der Teilnehmenden wider. Herta Eube vom Rollator-Club Sangerhausen brachte die Bedeutung von Teilhabe aus Sicht der Betroffenen auf den Punkt: „Wir haben heute das Gefühl, dass man uns noch nicht ganz und gar vergessen hat.“ Ihr Engagement im TPG-Projekt Smart Roll verdeutlicht, wie sehr digitale Pflegeinnovationen vom Erfahrungswissen älterer Menschen profitieren.
Plattform für Unternehmen und digitale Gesundheitslösungen
Auch für Unternehmen aus der Digital-Health- und Medizintechnik-Branche bot der Innovation Summit wertvolle Möglichkeiten zur Vernetzung. Die to signify GmbH aus Halle (Saale) nutzte die Veranstaltung, um neue Kontakte zu knüpfen und Kooperationspotenziale auszuloten. Geschäftsführer Marc Beyer erklärte: „Wir wollen Kontakte knüpfen, wir wollen unsere Arbeit bekannt machen und wir suchen auch Innovationspartner für uns, denen wir vielleicht helfen können, die uns helfen können.“ Sein Unternehmen entwickelt Assistenzgeräte für Menschen, die nicht sprechen können. Besonders überzeugte ihn das Veranstaltungsformat: „Aus unserer Sicht ist das genau der richtige Weg. Wir als Firma, die es jetzt schon elf Jahre in Halle gibt, würden die Innovationen, die wir auf dieser Messe sehen, gar nicht kennen, wenn es das Format nicht gäbe.“
Digitalisierung verbindet Empathie und Effizienz in der Pflege
Staatssekretär Wolfgang Beck aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung nutzte den Innovation Summit zum persönlichen Austausch und zum Erleben digitaler Anwendungen. Er betonte die Chancen digitaler Technologien für die Pflege: „Durch Digitalisierung kann es uns gelingen, menschliche Zuwendung mit digitaler Präzision zu verbinden und das Beste aus beiden Welten zu vereinen: Empathie und Effizienz. Dazu braucht es anwendungsorientierte Forschung und genau hier setzt die TPG an.“
TPG führt erfolgreiche Innovationsarbeit der TDG fort
TDG-Projektkoordinator Dr. Karsten Schwarz zog ein positives Fazit. Die mehr als 280 Anmeldungen seien ein starkes Signal für die Region: „Wir wollen zeigen, dass wir eine innovationsstarke Region sind.“ Die TDG habe in den vergangenen Jahren erfolgreich gezeigt, wie regionale Innovationsökosysteme in der Pflege aufgebaut werden können. Mit der TPG soll dieser Ansatz nun strategisch weiterentwickelt und langfristig – bis mindestens 2029 und darüber hinaus – fortgeführt werden.
Fotos: UMH | Unrau, Rabisch