Beim TDG Innovation Summit 2023 Anfang Oktober gehörte Gerald Heinz zu den Gästen mit der weitesten Anreise. Der Experte für Gesundheitswesen der T-Systems International GmbH kam Anfang Oktober aus Duisburg nach Zeitz. Eine Nähe zur Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG) gibt es jedoch nicht erst seit dem Netzwerktreffen.
„Ich habe vor zwei Jahren das erste Mal auf einem Event des DUCAH Netzwerks in Berlin von der TDG erfahren“, sagt Gerald Heinz. „Dr. Denny Paulicke stellte dort das regionale Innovationsförderkonzept in einem Pitch vor.“ Das Ziel, ein Silicon Valley der Pflege im Süden Sachsen-Anhalts aufbauen zu wollen, imponierte dem Vertreter des Dienstleisters für Informations- und Kommunikationstechnologie und machte neugierig. Heinz ist überzeugt, in Ökosystemen und Plattformen zu denken, ist die Zukunft.
Nach dem Erstkontakt kam der Erstbesuch in einem virtuellen Innovationszentrum des Telekom Unternehmens in Bonn. Die Folge: regelmäßige Termine. „Im Kern geht es um das Kennenlernen und um die Frage, wie wir als Konzern einen Weg der Zusammenarbeit mit der TDG finden können“, sagt Gerald Heinz.
Pflegebranche neu für Telekom-Unternehmen
Die Geschichte von T-Systems begann im Oktober 2000, als die Deutsche Telekom AG einen Anteil von zunächst 50,1 % am damals größten herstellerunabhängigen deutschen IT-Dienstleister debis Systemhaus erwarb. Zuvor gehörte das debis Systemhaus zu 100 % der debis AG und damit der DaimlerChrysler AG. Das debis Systemhaus bildete den Grundstock der neu gegründeten T-Systems. „Weitere Fokusindustrien sind für uns der öffentliche Sektor wie die Bundesbehörden, aber auch das öffentliche Transportwesen und eben die Gesundheitsindustrie, für die ich bei T-Systems tätig bin“, so Heinz.
Daten digital in Cloud-Lösungen ablegen, speichern und verarbeiten oder nach bestimmten Regeln verteilen, damit kennt man sich bei dem international agierenden Unternehmen bestens aus. Wo die TDG für T-Systems interessant wird, das ist die Pflegebranche – in der das Unternehmen bisher einen unzureichenden Bekanntheitsgrad vorhält -, denn das TDG-Netzwerk bringt ein sehr tiefes prozessuales Verständnis in der Pflegebranche mit. Eine Zusammenarbeit, wenn es um Infrastrukturen, Plattformen und Applikations as a Service geht, könnte für beide Seiten spannend sein.
Partnerschaft in der Frühphase
„Applikationen machen nur Sinn, wenn sie einen Nutzen erfüllen“, sagt Gerald Heinz. „Und dieser Nutzen muss evaluiert werden, wie das innerhalb der TDG-Projekte bereits geschieht.“ Bis man in einem Konzern eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung aufgemacht und selbst Anwendungsfälle entwickelt hätte, sei der Markt in der gleichen Zeit dreimal schneller gewesen, so der Innovations-Experte. Daher sieht sich T-Systems perspektivisch als Industriepartner des TDG-Ökosystems, der die Innovationen verfolgt und mit zu einer Umsetzungsfähigkeit und Skalierbarkeit treibt.
Die Anbahnung einer solcher Partnerschaft befindet sich in einem sehr frühen Stadium. So nutzte Gerald Heinz den TDG Innovation Summit, um T-Systems in einem Pitch vorzustellen. Auch gab es vorab erste informative Gespräche mit TDG-Projekten ALiS und RehaTransHome.
„Die Perspektiven, die auf dem Summit für die TDG und das mögliche Folgeprojekt TPG aufgezeigt wurden, sind spannend für uns“, sagt Heinz. Sollte man in Sachsen-Anhalt wirklich in der Lage sein, in einem Ökosystem der Gesundheit und Pflege zu denken und zu agieren, das auch wirtschaftliche Interessen bedient, dann wäre das bahnbrechend. „Genau da macht es Spaß, mit von der Partie zu sein.“