Vom Scribble zum finalen Design
Studentin Julia Seidler berichtet von der Idee hinter dem neuen Logo für das TDG-Lab.
Das TDG-Lab, das Innovationslabor innerhalb der Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung, bekommt künftig ein eigenständiges Logo – und mehr. In Kooperation der TDG mit der Hochschule Merseburg entstand im Wintersemester 2022/2023 ein komplettes Corporate Design, eingebettet in ein Kommunikationskonzept. Die Studierenden aus dem Bereich des Informationsdesigns und Medienmanagements entwarfen zu diesem Anlass 20 verschiedene Logo-Designs. Am überzeugendsten war der Entwurf von Julia Seidler. Im Interview berichtet sie vom Designprozess und ihren Ideen hinter dem neuen Logo des TDG-Labs.
Als angehende Informationsdesignerin und Medienmanagerin ist es Ihre Aufgabe, schwierige Inhalte in eine einfache Form zu übersetzen. Worin bestand die Herausforderung bei der Entwicklung des Logos für das TDG-Lab und wie ist das Design entstanden?
Julia Seidler: Ich würde sagen, mein Logo ist auf Umwegen entstanden. Anfangs habe ich mich mit Assoziationen auseinandergesetzt und mir die Frage gestellt, welche Begriffe für mich zum TDG-Lab dazugehören. Das sind vor allem Synergieeffekte und daraus resultierendes Wachstum, woraus wiederum Innovationen entstehen können. Ich habe viel mit der Fibonacci Spirale gearbeitet und verschiedene Elemente spiralförmig angeordnet.
Aus dem Spiel mit der Spirale haben sich dann Segmente herausgebildet, wodurch später die eigentliche Logo-Form entstanden ist. Im Prinzip ist nur noch ein Segment übriggeblieben. Das hat am Ende die Kernaussage passend getroffen. Das hatte für mich diesen starken Wachstums-Charakter. Dass sozusagen durch Segmente, die dazukommen, die eigentliche Form immer größer wird.
Das finale Logo repräsentiert für mich Bodenständigkeit ebenso wie Entwicklung. Der rechte Winkel auf der einen Seite und die Form, die durch die anderen Winkel entsteht, lassen ein richtungsweisendes Symbol entstehen. Eine Form, die in die Zukunft zeigt und Innovation bedeutet.
Warum brauchte das TDG-Lab Ihrer Meinung nach ein eigenständiges Logo?
Ich glaube, das eigene Logo ist sehr wichtig, weil die Arbeit des TDG-Labs etwas ganz Besonderes ist. Das Lab ist eine starke Schnittstelle zu verschiedenen Kooperationspartnern, die angesprochen werden wollen. Um diese spannenden Kooperationen erst ins Leben zu rufen und voranzutreiben, ist es wichtig, ein eigenständiges Logo zu haben, das einen Wiedererkennungswert hat. Wichtig ist auch, dass es sich stark von der TDG abhebt, um das Lab eigenständig in den Fokus zu rücken. Es ist wichtig für die Kommunikation, dass das Lab in seiner Bildsprache für sich auftreten kann.
Hatten Sie ein Vorbild oder einen aktuellen Designtrend im Kopf, der Sie bei Ihrem Design für das Logo inspiriert hat?
Vielleicht unterbewusst. Gerade Flat-Design ist ein sehr modernes Design. Es ist ein sehr minimalistischer Gestaltungsstil ohne Verzierungen, Schlagschatten oder Texturen. Das könnte ich als Inspiration sehen. Im Logo zeigt es sich durch diese glatte Fläche, die etwas sehr Schlichtes, etwas Modernes mit sich bringt. Es ist sehr simpel und dadurch nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch leicht zu verstehen.
Das TDG-Lab hat zahlreiche Zielgruppen. Startups gehören dazu, Unternehmen aus dem TDG-Bündnis, aber auch Pflegekräfte oder pflegende Angehörige. Gab es eine Zielgruppe, die Sie mit dem Logo primär erreichen wollten?
Primär nicht. Mir war wichtig, dass es für alle Zielgruppen funktioniert. Dass es weder zu verspielt, noch zu technisch ist. Das Design sollte funktional sein. Durch seine Einfachheit lässt es Raum, viel selbst zu denken. So ist es sehr offen gehalten.
Ich denke, dass Sie mit Ihrem Logo eine gute Verbindung zu dem TDG-Logo geschaffen haben. Eine Verknüpfung dazu zu schaffen, war mit Sicherheit eine Herausforderung. Wie schätzen Sie das ein?
Also es ist durchaus eine Herausforderung gewesen, aber es ist wichtig, sich an bestehenden Logos innerhalb der TDG zu orientieren. Also das TDG-Logo selbst, aber zum Beispiel auch das Logo des TDG INNOVATION SUMMITS. Ich sehe da definitiv die Wichtigkeit, dass alle Logos in Kombination gut funktionieren. Das Logo habe ich versucht so zu integrieren, dass es gut in das Gesamtpaket der TDG passt.
Sie haben neben dem Logo auch noch die Entwürfe für die Geschäftsausstattung des TDG-Labs angefertigt. Was gehört alles dazu und gibt es Besonderheiten?
Für die Geschäftsausstattung entstehen Merchandise-Produkte, die zum alltäglichen Gebrauch des Labs dazugehören. Von Stiften oder Blöcken, die in Workshops verwendet werden können, bis hin zu Visitenkarten. Da ist ein besonderer Faktor, dass das TDG-Lab sehr innovativ ist und mit NFC-Techniken arbeiten möchte. Dabei werden Daten auf Chips in Stickern, Visitenkarten oder auch Schlüsselanhängern gespeichert, um niedrigschwellig Informationen bereitzustellen. Also um zum Beispiel den Kontakt sehr schnell zum TDG-Lab herstellen zu können oder die Website zu besuchen und da immer auf dem Laufenden zu bleiben. Ich denke, das ist eine gute Idee, um Menschen niedrigschwellig auf das TDG-Lab aufmerksam zu machen und da gute Kooperationen zustande zu bringen.
Das Interview führte Theresa Looke